Ausschüttende oder thesaurierende ETFs? Welchen ETF soll ich wählen?

Soll ich lieber einen ausschüttenden ETF oder einen thesaurierenden ETF wählen? Das ist eine der Fragen vor der Anleger in Deutschland vielfach stehen. 

Genau dieser Frage nach der Wahl des richtigen ETFs gehen wir heute nach. Wenn du mehr über ETFs wissen möchtest, dann kannst du dir hier die Übersicht über alle relevanten ETF Themen anschauen und deine persönlichen Antworten finden. 

Lass in den Kommentaren gerne deine persönliche Meinung dar. Welche ETFs besparst du und was war für dich wichtig bei der Entscheidung? 

 Wie immer gilt der Disclaimer. All dies ist keine Anlageberatung. Auf diesem Blog werden lediglich eigenen und private Meinungen journalistisch aufgearbeitet. Es handelt sich zu keine Zeit um Anlageberatung oder den Aufruf zum Verkauf oder Kauf von Wertpapieren. Investitionen in Wertpapiere sind mit Risiken, bis hin zum Totalverlust verbunden. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit der Inhalte. Hinterlasse dein Feedback gerne in den Kommentaren. 

Wenn du einen ETF nach der Art der Ausschüttung wählst, dann hast die Wahl zwischen einem thesaurierenden ETF und einem ETF der seine Gewinne an die Anleger ausschüttet. 

Wer nun neu am Finanzmarkt ist und das erste Mal mit ETFs zu tun hat, der fragt sich eventuell was das denn jetzt alles mit Dinosauriern zu tun hat. 

Ein ETF ist ähnlich einem Blumenstrauß. Er besteht aus vielen einzelnen Aktien (Blumen). Viele dieser Unternehmen zahlen ihren Anlegern eine Dividende aus. Doch was passiert nun mit diesen Gewinnen? Dafür gibt es gegenwärtig zwei gängige Möglichkeiten. 

Beim thesaurierenden ETF werden die Erträge aus Dividenden und Zinsen wieder angelegt. Dieses reinvestieren der Erträge nennt sich thesaurieren. 

Die meisten von euch können sich nun sicherlich denken, wo der Unterschied vom thesaurierenden ETF hin zum ausschüttenden ETF ist. 

Die Erträge eines ETFs mit ausschüttender Ertragsverwendung werden an die Inhaber der ETF-Anteile ausgeschüttet. 

Dabei ist der wohl wichtigste Unterschied der, der persönlichen Steuersätze. Denn wenn ein ETF dir eine Gewinnausschüttungen aus Dividenden oder Zinsen ausschüttet, dann fällt hier die Kapitalertragssteuer an und etwas über 25% deiner Ausschüttung sind verpufft. 

Nun fragst du dich, ob du lieber einen ETF nehmen sollst, der seine Gewinne ausschüttet oder thesauriert. 

Wenn wir hier den Argumentationen vom Vermögensverwalter Gerd Kommer folgen, so klingt für viele von uns der thesaurierende ETF doch nach der besten Wahl. 

Gerd Kommer ist Autor des Buches Souverän investieren für Einsteiger. Wie Sie mit ETFs ein Vermögen bilden*, welches du zum Beispiel auf Amazon findest. Falls du kein Geld ausgeben möchtest, so kannst du dir aber auch das dazu passende Hörbuch auf Deezer oder Spotify anhören. 

Eine ganze Liste von kostenfreien Hörbüchern findest du hier. 

Obwohl die Argumentation stark in Richtung der thesaurierenden ETFs geht, ist diese Variante für mich weniger interessant. Meine persönlichen ETF Investitionen sind, wo immer es geht ausschüttend. 

Warum ich prinzipiell eher eine ausschüttende Strategie verfolge, kannst du hier nachlesen. 

Tatsächlich gibt es allerdings auch eine Möglichkeit wie du ausschüttende ETFs zeitweise auf Reinvestition einstellen kannst. 

Zwar kannst du einen ausschüttenden ETF nicht wirklich in einen thesaurierenden ETF verwandeln, allerdings hilft dir die Consorsbank dabei deine Dividenden zu reinvestieren. 

Wenn du einen ETF Sparplan bei der Consorsbank hast, so kannst du einstellen, dass die Ausschüttungen aus deinem ETF kostenfrei reinvestiert werden. Das "Problem" mit der Steuer ist hierdurch zwar nicht gelöst, dennoch ist das Angebot meiner Meinung nach sehr interessant. 

Ein Depot ist eine tolle Sache. Es enthält Aktien und diese schwanken im Wert. Langfristig scheint es immer nach oben zu gehen. Doch sind unrealisierte Kurssteigerungen keine Gewinne. Ich könnte mir davon nichts kaufen. 

Eine Gewinnausschüttung eines ETFs oder die Dividende einer Aktie hingegen ist bares Geld auf meinem Konto. Ich könnte hiervon Kosten wie zum Beispiel meine Miete bezahlen oder das Geld aber auch reinvestieren. 

Etwas was mir persönlich aber auch vielen anderen beim Investieren hilft, ist der Erhalt einer Dividende oder Gewinnausschüttung. Denn dies motiviert extrem. Zu sehen wie erst wenige Cent, dann einige Euro und am Ende mehrere hundert oder gar 1.000€ Dividende auf dein Konto fließt. 

Würde mir dieser Genuss fehlen, so würde es für mich rein vom Kopf her um einiges schwerer werden weiter zu investieren. Ich habe in den Gewinnausschüttungen und Dividenden einen großen Motivator gefunden. 

Ein ETF schüttet seine Gewinne an die Anleger aus, wenn dessen Ertragsverwendung auf ausschüttend steht. Diese Ausschüttung erfolgt zu unterschiedlichen Zeiten. Einige ETFs schütten 1x pro Jahr einen Gewinn aus, andere leiten die Dividenden 4x pro Jahr weiter. Die Zahl kann also variieren. 

Nun kann es mit "nur" einem ETF der vielleicht auch "nur" 1x pro Jahr seine erhaltenen Dividenden als Gewinn an die Anleger ausschüttet schnell langweilig werden. (Nicht, dass das an der langweiligen Börse irgendwie sonderbar oder negativ wäre)

Die meisten meiner ETFs habe ich in mehreren Ausführungen. So nutze ich persönlich zum Beispiel viermal einen World ETF. Jeder davon schüttet viermal im Jahr einen Gewinn aus. 

Bedeutet also 16 Gewinnausschüttungen der ETFs pro Jahr. Also mehr als eine Dividende pro Monat. 

Die Häufigkeit der Ausschüttungen sollte dennoch nie dein Entscheidungskriterium sein. Da sich die von mir gewählten ETFs aber nicht viel geben, sehe ich hier nur Vor- und keine Nachteile.  Außer dass ich vielleicht ein paar mehr Dividenden tracken und TresorOne importieren muss. 

Ein letzter für mich wichtiger Punkt ist der Punkt der Kontrolle über das eigene Geld. So würde ein thesaurierender ETF das Geld immer in den gleichen ETF jagen. Zu Hochzeiten, sowie auch zu Tiefstpunkten. 

Während ich bei den Tiefpunkten noch dabei wäre, geht meine Überlegung bei Höchstständen in eine andere Richtung. Natürlich musst du dir der Dinge wie "Cost-Average-Effekt" und "Market-Timing" und der damit verbundenen Schwierigkeiten bewusst sein. Denn du wirst einen Tiefpunkt nur kaum oder nie treffen. Und oft sind es doch eher Glückstreffer, wenn es dann doch einmal geklappt hat.

Solange ich persönlich mir aber (noch nachweislich) einbilden kann, dass ich dazu in der Lage bin den Markt zu schlagen, werde ich auch Stock-Picking betreiben und meine Ausschüttungen gezielt in derzeit unterbewertete Positionen schütten.