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Warum Bitcoin mehr Wert ist als Land, Fiat-Geld oder Aktien

Vor kurzem bin ich wieder auf Reddit unterwegs gewesen und habe mir den dortigen Schlagabtausch zwischen r/finanzen und r/mauerstrassenwetten angeschaut. 

 

Währenddessen bin ich auf einen Beitrag gestoßen, den ich sehr interessant finde. Deshalb möchte ich die Gedanken des Autors mit dir teilen und damit zum eigenständigen Denken aufrufen. 

Die Vorteile der dezentralen Finanzen
Die Vorteile der dezentralen Finanzen

Der Wert von Cryptos

Wenn ich heute jemanden frage, warum er in Cryptos investiert, dann ist die Antwort selten die, dass besagte Person mit den Kryptowährungen etwas bezahlen möchte. Viel mehr antworten 99,9% der Inhaber von Bitcoin, Ethereum und Co, dass sie diese kaufen, weil sie hoffen, dass der jeweilige Coin in geraumer Zeit viel mehr wert ist, als er es heute ist. 

 

Kryptos sind nicht "echt". Bei diesen handelt es sich nämlich um rein digitale Werte. Und so schwankt der Kurs von Bitcoin und Co erheblich. Darin besteht ein großer Unterschied zu Fiat-Geld. Für viele sind Bitcoin, Ripple und Co nette Methoden, um schnell reich (oder arm) zu werden. Für die wenigsten steckt aber eine wirkliche Vision oder Verwendung hinter der digitalen und dezentralen Währung. 

 

Haben Kryptowährungen also einen Wert? Oder handelt es sich nur um eine große Blase. 


Darum sind Grundstücke, Land, Aktien und Immobilien komplett wertlos

Wer sich meinen Artikel zur Frage "Wie viele Depots darf ich haben?" bereits durchgelesen hat, der weiß wie stark ich auch Gefahren in Betracht ziehe, die nicht in unseren normalen Alltag passen. Und genau dort setzt auch der Gedankengang besagten Reddit-Users an. 

 

In einigen Ländern, die von Bürgerkriegen zermürbt worden, gab es viele reiche Menschen. Sei es Syrien oder Kongo. Hier existieren neben der Armut auch extreme Reichtümer. So gibt es Unternehmer, Selbstständige, Spekulanten und viele mehr, die sich ein kleines Vermögen aufgebaut haben. 

 

So weit, so gut. Doch was passiert nun, wenn großes Unheil am Horizont auftaucht? 

 

Brechen jetzt Bürgerkriege, Kriege, Inflation, finanzielle Krisen und Ähnliches aus, dann stellt sich rasch die Frage nach der Sicherung des Geldes. Denn durch die Hyperinflation wird das Geld von Tag zu Tag weniger. Wer erinnert sich (bestenfalls aus dem Geschichtsunterricht) denn nicht daran, wie eine Packung Butter vor vielen Jahren noch eine Million Reichsmark kostete. 

Denn wer nicht rechtzeitig reagiert, der verliert sein Geld so schnell, dass es nicht mal mehr für einen Flug in sicherere Gebiete reicht. Und selbst dann sitzt der ehemalige Großunternehmer aus dem Kongo auf einmal in einem europäischen Flüchtlingslager und lebt über lange Zeit ein menschenunwürdiges Leben, wie es die Gestrandeten in Moria leben mussten. Eine schreckliche Vorstellung.

 

Doch wohin mit dem Geld? 

Aufs Bankkonto? Oder in Aktien investieren? Wo die Gefahr besteht, dass korrupte Bänker sich dein hart erspartes unter den Nagel reißen? 

 

Oft wurde das Geld in Grund und Land investiert. Denn nur wenig Kriege vermögen es Land wertlos zu machen. Und egal, wie viele Bomben auf deinem Land einschlagen und wie viele Soldaten über es marschieren. Außerhalb einer radioaktiven Verstrahlung gibt es nur wenig Mittel, um Land zu zerstören. 

 

Auch Gold und Edelmetalle sind in normalen Zeiten eine schöne Wahl. Doch wo lagern sich Millionen Dollar in Gold am besten? Und was bringt dir der im Garten verbuddelte Goldvorrat, wenn du die Heimat für Jahrzehnte und gar dein Leben lang verlassen musst? 

So kam es in der Erzählung auf Reddit dazu, dass viel Geld in Land steckte. In illiquiden Land. Denn andere Optionen gab es nicht. Die Banken korrupt, das Geld schrumpfte durch die Hyperinflation und Edelmetalle wurden geplündert oder waren zu unhandlich zum Lagern und Transportieren. 

 

In der Folge flohen viele der ehemaligen gesellschaftlichen Elite in ferne Länder. Viele schafften die Reise nicht oder mussten sie mittendrin abbrechen, weil ihr liquides Vermögen einfach nicht mehr reichte. Wer es schaffte dem Schrecken zu entfliehen, der hatte dennoch fast alles verloren. 


Die Wichtigkeit eines dezentralen Systems

Zu besagter Zeit hätten sich wohl viele ein dezentrales Geldsystem gewünscht. Ein System, welches uns Bitcoin, ETH, XRP und Co heute bieten. Denn ist es nicht um einiges besser sein gesamtes Vermögen in hochvolatilen Werten wie Ethereum zu halten, als es in verlorenem Land und Immobilien zu wissen? 

 

Eine Frage, die viele wohl mit einem Ja beantwortet hätten. 

 

So schrecklich die Geschichte auch ist, so interessant ist auch dieser Gedankengang. Ich freue mich auf deine Anregungen und Meinungen. 

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Kommentare: 6
  • #1

    Mathias (Mittwoch, 01 Dezember 2021 15:54)

    Danke dir für den Einblick. So habe ich Bitcoin noch nie betrachtet! In der Tat ein grund für kryptos

  • #2

    Otto (Mittwoch, 01 Dezember 2021 16:29)

    Nur weil etwas selten ist (wie Bitcoins) muss es noch lange nicht auch wertvoll sein... Bitcoins könnten auch komplett wertlos sein.

  • #3

    Mirco von finanz illuminati (Mittwoch, 01 Dezember 2021 17:48)

    Moin Otto
    danke dir für deinen Kommentar. Ja, auch Bitcoins und andere Kryptos können wieder Richtung Süden oder in die Wertlosigkeit stürzen, wenn die Krise nur groß genug ist. Ein Phänomen, welches sich bei Fiat-Geld übrigens ebenso verhält.

    Auch Seltenheit ist kein Garant für Wert. So lässt sich natürlich auch Gold inklusive anderer Edelmetalle bewerten.

    Der interessante Fakt an dieser Geschichte ist meiner Ansicht nach der, dass wir hier erstmals ein dezentrales System haben, welches fernab von Regierungen und Banken fungiert. Dir dieses System also eine echte Sicherheit (in einen hochvolatilen Markt) gibt.

    lg
    Mirco

  • #4

    Otto (Mittwoch, 01 Dezember 2021 20:49)

    Danke für Deine Rückmeldung, Mirco.
    Aber ist das wirklich so? Theoretisch vielleicht, aber ich habe den Eindruck, dass die meisten Leute Bitcoins auf Bitcoin-Börsen liegen haben oder in börsengehandelten Zertifikaten, die durch Bitcoin besichert sind. Aber wer macht sich wirklich den Aufwand (und trägt auch das Risiko für Verlust) ein eigenes Wallet bei sich zu haben und ist damit dann im Zweifelsfall, in einer Krise sicher und liquide? Ich denke die Infrastruktur, die dafür nötig ist, ist auch viel fragiler, als viele meinen. Ich habe nichts gegen Deinen Artikel, möchte das nur als weiteren Denkanstoß verstanden wissen. Viele Grüße!

  • #5

    Adrian (Donnerstag, 02 Dezember 2021 09:57)

    Ich denke, dass Bitcoin ein echter Gamechanger sein kann. Aufgrund der Limitierung auf 21 Millionen ist eine Inflation nicht möglich. Gäbe es nur Bitcoin als Zahlungsmittel wäre eine deflationäre Welt die Folge, in der die Menschen Jahr für Jahr weniger verdienen würden. Stellt euch das einmal vor.

    In EL Salvador ist BTC seit kurzem anerkanntes Zahlungsmittel. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich das Land entwickeln wird.

  • #6

    Mirco von finanz illuminati (Donnerstag, 02 Dezember 2021 19:40)

    Hi Otto
    danke dir für deine Rückmeldung. In der Tat würde ich das eher für einen einzelnen Eindruck halten. Mein Eindruck ist nämlich der, dass der Großteil derer mit denen ich spreche das Motto "not your keys, not your coins" verfolgen. Ich persönlich nutze da bequemere Varianten wie Nuri und Bison.

    Zahlen fehlen mir dafür allerdings. Muss ich mich mal auf die Suche machen.

    Ich freue mich über dein Feedback. Darum soll es hier ja gehen. :-) . Der Artikel ist ein Aufruf zur Diskussion.